Furnierschäden
Um das passende Furnier für die nun anstehenden Arbeiten auswählen zu können, betrachten wir die gereinigte Holzoberfläche genauer. Es handelt sich dabei um ein industriell gefertigtes Messerfurnier - zu erkennen an einem Stärkenmaß von unter 1mm. In unserem Fall handelt es sich um einen deutschen Nussbaum. Die Furniere sind an der Kommodenfront so angeordnet, dass die Maserung der einzelnen Blätter senkrecht über die Schubladenblenden ein sog. Furnierbild ergeben. Seitenteile und Platte der Kommode sind mit schlichtem Furnier (wenig Maserung) versehen.
Furnier aus Nussbaum zeigt im neuen Zustand eine grünlich-graue Grundfarbe mit einer dunkelbraunen bis schwarzen Maserung. Unter der spröden Schellackoberfläche kann man ein Nussbaumfurnier in einem hellen goldgelben Farbton mit einer ockerfarbenen Maserung erahnen, da es sich im Laufe der Jahre durch Umwelteinflüsse farblich verändert hat.
Die Holzoberfläche wurde durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts ausgebleicht und durch den Luftsauerstoff oxidiert. Diese Veränderung ist ein wichtiger Teil der Patina. Diese Patinaschicht ist sehr dünn und empfindlich. Sie trägt wesentlich zur Gesamterscheinung des restaurierten Möbels bei und sollte erhalten bleiben.
Dazu ist es nötig, vorerst bei allen Leimarbeiten den schützenden alten Schellack auf den Flächen zu belassen, um Leimflecken im Holz zu vermeiden. Um unsere Furniere auf der Kommodenplatte und an den Schubladenfronten zu festigen, benötigen wir einige Utensilien, die wir vorab besorgen sollten:
Knochenleim (moderner PVAC-Leim [Weißleim] ist ungeeignet).
Einwegspritzen 10ml, Ganzstahlskalpell, 0,3mm Bohrer, evtl. Zahnsonde, sowie eingewachste Nagelklötze.